Ist dieses Land noch ganz dicht?
Wer mich kennt, der weiß das ich von Gruppenzugehörigkeit oder gar Gruppenzwang soviel halte wie der Weihnachtsmann vom Osterhasen. Auch die Verehrung einzelner Personen ist für mich immer wieder eine faszinierende Erscheinung, die ich bei anderen beobachten kann. Naja, sei es drum, tut ja in der Regel keinem Menschen weh.
So verhält es sich auch mit PEGIDA, EGIDA, PEGADA, BÄRGIDA und wie sie alle heißen, ich würde weder Mitglied sein wollen, noch würden alle Gruppen in allen Punkten meine Zustimmung bekommen. Dafür habe ich mir einfach zu lange meine Freiheit bewahrt, im Kopf und auch im Leben. Oder kurz gesagt, ich schau mir gerne vieles an, in Vereine trete ich von Haus aus nicht ein. Meinungsvielfalt und Freiheit geht mir dann doch vor Gruppenzugehörigkeit.
Und so habe ich mich auch mit PEGIDA und den anderen Bündnissen beschäftigt. Nun schreibe ich diese Zeilen, weil es mir nicht nur auf den Sack geht, sondern vielmehr bin ich am würgen. Bei Begriffen wie Nazi, Rechtspopulisten, pro russisch, Wutbürger, Hitler-Fan, Rechtsextreme oder Rechtsextremisten könnte ich kotzen. Denn die Massenmedien prügeln es einem ja regelrecht rein. Könnten sie es, würden sie es wahrscheinlich gleich als Droge intravenös verabreichen. Was hier betrieben wird ist pure Meinungsmache und hat soviel mit Qualitätsjournalismus zu tun wie Mc Donalds mit einem 6 Sterne Restaurant. Nichts!
Was viele Menschen wohl nicht mitbekommen haben, man kann auch via RT ruptly live dabei sein, ohne physisch anwesend sein zu müssen. Auch findet man bei Youtube noch viele vergangene Spaziergänge. Jeder kann sich also auch selbst eine eigene Meinung bilden.
Was konnte ich beobachten? Über welche Themen wurde wirklich gesprochen? Nicht mal diese Fragen haben sich unsere sogenannten Qualitätsmedien gestellt, was man sehr schön an den vielen Artikeln sehen kann. In diesen ist nur wichtig, wie oft das Wort Nazi oder alternativ Rechtsextreme vorkommt, alles andere scheint vorrangig scheiß egal zu sein. So nun aber zu den Themen, die ich gehört habe.
- Überwachung durch den amerikanischen Geheimdienst
- Anwendung und Durchsetzung geltenden Asylrechts
- Waffenlieferungen ins Ausland
- Pflegeheime denen das Geld für genügend Personal fehlt
- Deutschlands Finanzierung der EU
Es gab noch viele weitere Themen, doch keine Rede, die ich dazu gehört habe, war auch nur ansatzweise rechtsextrem. Vielmehr geht es um Themen, die den vielen Bürgern wichtig sind.
Das scheint aber alles gar nicht so zu stimmen, wie man uns weiß machen möchte. Wahrscheinlich überwacht uns der amerikanische Geheimdienst nicht und Snowden ist nur ein Verrückter, den Russland aufgenommen hat. Wenn ich selbst sehe, dass in Städten lieber neue Asylheime gebaut werden, ich spreche von Neubauten, vorher aber Jugendzentren, die geschlossen wurden und im sozialen Bereich immer mehr gespart wird, dann habe ich den Verdacht, dass etwas Unmut in der Bevölkerung womöglich nicht ganz unberechtigt ist. Und wie wir alle wissen, liefert Deutschland wohl auch nur Spielzeugwaffen, zur geistigen Unterstützung ins Ausland? Wie sehr am Sozialsystem gespart wird, durfte ich selbst erfahren. Zwar nicht bei Pflegeheimen, aber in Krankenhäusern. Diese verkommen immer mehr zu technisierten Abfertigungsfabriken. Ich habe dort wirklich nettes und gutes Personal angetroffen, doch leider viel zu wenig! Genau genommen so wenig, dass eine menschliche und humane, sowie moralisch korrekte Versorgung gar nicht mehr zu schaffen ist! Was wohl auch nicht stimmt, wir helfen anderen Ländern natürlich nicht finanziell. Griechenland ist da ja ein gutes Beispiel. Jetzt aber mal Ironie bei Seite, habt Ihr nicht auch das Gefühl, dass eine gewisse Unzufriedenheit durchaus angebracht ist? Dass wir mehr hinterfragen sollten? Vor allem aber sollten wir lernen, uns auch alternative Informationsquellen zu Nutze zu machen. Dem Internet sei dank, ist dies doch wohl nicht zu viel verlangt, oder?
Was habe ich noch gesehen? Ich habe z.B. Menschen gesehen aus verschiedensten Ländern, die auf einer solchen Demo waren und allen Ernstes von Gegendemonstranten mit “Nazis raus” angebrüllt worden sind. Ich wusste bisher nicht, dass unter anderem Inder, Japaner und Franzosen alles Nazis sind, wenn sie gemeinsam spazieren gehen. Wenn es nach den Medien geht, sind wir ja alle schon so viel Nazi, dass wir wieder Indianer sind. Und warum sind wir das? Weil endlich mal wieder Menschen auf die Straße gehen und eine andere Meinung haben als die, die uns gefälligst genehm zu sein hat.
Interessant finde ich auch den Aspekt, dass man uns eintrichtern will, dass es wohl ein Dresdner Phänomen ist. Würde man aber mal genauer hinsehen, dann sieht man sehr schnell, in anderen Städten entwickelt sich ähnliches. Um nur ein paar zu nennen, Leipzig, München, Erfurt, Köln, Berlin und Magdeburg.
Ich sympathisiere mit keiner dieser Gruppen, allerdings sind mir die angesprochenen Themen durchaus Wert einmal mehr darüber nachzudenken. Vor allem muss man sich ja mittlerweile zwangsweise durch alternative Quellen informieren. Tut man dies, wird man schnell für sich feststellen, dass man von Qualitätsjournalismus überhaupt nicht reden braucht. Aufgefallen ist mir dies besonders in der hiesigen regionalen Online-Presse, die im Grunde aus abgetippten Meldungen von Nachrichtenagenturen besteht. Da stimmen dann schon mal Ortsangaben und Sachverhalte nicht oder Themen werden gar nicht erst behandelt, bzw. weiter und tiefer verfolgt.
Ich persönlich finde das Recht auf freie Meinungsäußerung darf und sollte man nicht kaputt machen. Und dieses Land ist auf dem besten Wege dahin, genau dies zu tun. Denn ich finde es wichtig, dass jede Meinung gehört wird und dies mit Respekt. Eine Meinung kann man sich danach immer noch bilden!